Mädchen, Frau etc.

Laura Laabs (Regisseurin), Sebastian M. Purfürst (Komponist/Editor), Jackie Thomae (Autorin), Hessischer Rundfunk

Sebastian M. Purfürst (Komponist/Editor); Jackie Thomae (Autorin) und Laura Laabs (Regisseurin) Preisträger*innen für das Hörspiel nach dem Bestseller von Bernardine Evaristo "Mädchen; Frau etc."
Bettina Theuerkauf/Geisendörferpreis
Sebastian M. Purfürst (Komponist/Editor); Jackie Thomae (Autorin) und Laura Laabs (Regisseurin) Preisträger*innen für das Hörspiel nach dem Bestseller von Bernardine Evaristo "Mädchen; Frau etc."

Begründung der Jury: 

Es gibt Hörspiele, die sind so spannend, dass sie einen förmlich an die Kopfhörer fesseln. Es gibt Hörspiele, die sind so tief in ihrer Materie, dass sie den Blick der Zuhörer:innen auf das Thema für immer verändern. Und dann gibt es ab und an Hörspiele, die leisten all das und noch mehr: „Mädchen, Frau etc.“ von Jackie Thomae nimmt uns an die Hand und führt uns tief ins Leben seiner Protagonistinnen. Das wirkt so authentisch, so nah und so nachdrücklich, wie es nur die Kombination aus diesen Mitwirkenden schaffen konnte. Jackie Thomaes Adaption des Buches von Bernardine Evaristo ist nicht nur schlichtes Hörbarmachen, sondern portiert das Werk so, dass die dicht erschaffenen Charaktere sich entfalten können, die Komplexität des Originals in keinem Moment leidet und die Vielfalt der Perspektiven erhalten bleibt. Dass daraus kein zu braves, erwartbares oder - trotz der teils harten Themen - in jeder Hinsicht schweres Werk entstanden ist, ist der Regie von Laura Laabs und dem einzigartigen Stil des Sounddesigners Sebastian M. Purfürst zuzuschreiben. Mit viel Geschwindigkeit und Mut zum Spaß können sich die Zuhörer:innen so durch 13 Folgen Hörspiel fallen lassen und eintauchen in eine Welt, die ihnen das Spiel des exzellenten Casts eröffnet. Der liest sich nicht nur wie das Who’s who starker PoC-Schauspielerinnen in Deutschland, sondern ist so gut auf die Rollen zugeschnitten, dass „Mädchen, Frau etc.“ wirklich zum Tor in eine Welt wird, die auch heute noch zu wenig Beachtung in der deutschen Kulturwelt findet. Mit dem klar intersektionalen Ansatz, der sich vom Original ins Hörspiel und vom Text über die Produktion bis ins fertige Format zieht, wird dabei aber eben nicht nur auf Unterschiede und Schwierigkeiten aufmerksam gemacht, sondern es werden immer wieder auch die verbindenden Momente zwischen allen Figuren und der Gesellschaft unterstrichen. Lebensbejahend, umarmend, warm und ein großer Beitrag zur publizistischen Pluralität.