Autorin und Regisseurin Katja Engelhardt und Moderator Ralph Caspers. WDR 2010 (Redaktion: Kinder und Familie); Produktion: tvision GmbH
Begründung der Jury
Er kann es ganz einfach. Wenn Moderator Ralph Caspers in seiner gelassenen, humorvollen Art das Leben von Kindern und ihren Familien in Südafrika porträtiert, dann macht er das mit einer so natürlichen und glaubwürdigen Neugier, dass ihm auch erwachsene Zuschauer gern folgen. Und noch manches lernen können in dieser Dokumentation über Geschichte und heutige Lebensumstände im südlichsten Afrika. Dabei hilft ihm der Text der einfühlsamen Autorin Katja Engelhardt, der beispielhaft erkennen lässt, wie man Kindern in Deutschland die Widersprüche, aber auch die Lebensfreude in einem fernen Land ohne sozialkritische Belehrung oder folkloristische Klischees vermitteln kann.
Die Zulu-Familie, die Ralph eine Zeit lang begleitet – zu Hause, in der Schule und der Kirche, auf dem Sportplatz, beim Einkauf, bei einem Fest - zeigt, dass es nicht nur die Tristesse der verelendeten Townships gibt, sondern dass in der „Regenbogen-Nation“ auch ein vielfältiges Leben in heiterer Normalität und gelingender Alltagsbewältigung existiert. Mit witzigen Einlagen wie dem Üben der Schnalzlaute beim Versuch, die Zulu-Sprache zu erlernen, unterhält Ralph zudem nicht nur die lachenden Schulkinder in Südafrika, sondern auch seine jungen Zuschauer in Deutschland.
Kinder sind offen, für sie spielen verschiedene Kulturen und Hautfarben, ärmliche oder wohlhabende Verhältnisse keine Rolle, sie werten nicht, solange sie ihren eigenen Anschauungen und Erfahrungen folgen dürfen. Dieser ebenso informative wie feinfühlige Film kann dazu beitragen, junge Menschen zu bestärken in gegenseitiger Akzeptanz und dem Respekt vor dem Anderssein.