#Ukraine - mein Land im Krieg

SUSANNE BRAHMS (Produzentin), MITYA CHURIKOV (Regie), MICHAELA HEROLD (verantwortliche  Redakteurin), Radio Bremen (Co-Produktion mit rbb/SWR/MDR/HR und KiKa),Redaktion: PB Gesellschaft & Entertainment

epd-bild/Thomas Lohnes

Begründung der Jury

In der zehnteiligen Dokureihe erzählen Kinder aus der Ukraine von ihrem Alltag im Krieg. Ihre Sicht wird ohne Moderation vermittelt; die Authentizität ist die Stärke der Beiträge. Die Episoden handeln von Kellerverstecken und zerstörten Häusern. Die Jungen und Mädchen berichten von Flucht und vom Verlust geliebter Haustiere, sie sprechen über Angst und Traurigkeit. Die Filme führen den im Frieden lebenden deutschen Kindern vor Augen, vor welche Herausforderungen Gleichaltrige durch den Krieg gestellt werden. Diese Art der Berichterstattung macht die Folgen und Auswirkungen einer derartigen Katastrophe auch für eine junge Zielgruppe greifbar. Die Reihe weckt Empathie und Mitgefühl, sie verdeutlicht, was Krieg bedeutet, ohne Ängste zu schüren. Die Kurzfilme vermitteln einen Blickwinkel, der in den Medien sonst nicht vorkommt. Die seit dem Start regelmäßig um weitere „Tagebucheinträge“ ergänzten Beiträge erfüllen somit eine der wichtigsten Aufgaben des Kinderfernsehens: Sie geben Kindern eine Stimme. Mit der Auszeichnung für Michaela Herold (Radio Bremen) möchte die Jury insbesondere den Anteil der Redaktion würdigen. Respekt gebührt zudem der Produktionsfirma blindCat und hier vor allem Susanne Brahms. Ihr wie auch Mitya Churikov, der vor Ort als Produzent und Autor beteiligt war, gebührt zudem große Anerkennung für die Auswahl und Betreuung der Kinder. Eindrucksvoll war auch das Tempo der Umsetzung: Die Filme standen bereits wenige Wochen nach Kriegsbeginn auf kika.de. Die Reihe ist ein vorbildliches Beispiel dafür, wie die ARD auf die veränderte Mediennutzung der Zielgruppe reagiert. Dies ist nur möglich, weil es hierzulande ein lebendiges öffentlich-rechtliches System gibt, dessen finanzielle Möglichkeiten gerade angesichts der enormen aktuellen Herausforderungen keinesfalls eingeschränkt werden dürfen. 

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epd-bild/Tim Wegner

Mit dem Robert Geisendörfer Preis, dem evangelischen Medienpreis, wurden im Jahr 2023 insgesamt acht Produktionen ausgezeichnet und der Sonderpreis der Jury vergeben. Die feierliche Preisverleihung fand am 4. Oktober 2023 beim Hessischen Rundfunk (hr) in Frankfurt am Main statt.