Die Schöne und das Biest

Autor Marcus Hertneck und Regisseur Marc-Andreas Bochert. Die Schöne und das Biest. ZDF 2012, Redaktion: Kinder und Jugend, verantwortl. Redakteure: Irene Wellershoff, Götz Brandt; Produktion:  Provobis Film, Berlin / Metafilm, Wien / Moviepool, München

Irene Wellershoff, Redakteurin ZDF, Marcus Hertneck, Marc-Andreas Bochert, Preisträger Kinderfernsehen, Bernd Merz

epd/Stephan Wallocha

Irene Wellershoff, Redakteurin ZDF, Marcus Hertneck, Marc-Andreas Bochert, Preisträger Kinderfernsehen, Bernd Merz

Begründung der Jury

Sie gehört zu den ältesten und bekanntesten literarischen Motiven der Welt: die mythologische Sage von der Erlösung des Bösen durch die Liebe. So hat das Märchen „Die Schöne und das Biest“ viele Autoren, Regisseure, Musiker und Filmemacher, darunter auch Jean Cocteau und Walt Disney inspiriert. In der Reihe „Märchenperlen“ des ZDF haben nun Marcus Hertneck (Drehbuch) und Marc-Andreas Bochert (Regie) mit ihrer Neufassung für die Kinderprogramm-Redaktion von Irene Wellershoff eine Meisterleistung vorgelegt.

Elsa, die schöne Wirtstochter begibt sich arglos auf die Burg im Wald, um den über ihren Vater erzürnten Herrn des Hauses mit einen Rosenstrauch aus dem eigenen Garten zu versöhnen. Aber ihr tritt ein Monster entgegen, schauerlich anzusehen und grob in seinem Verhalten, ein Biest, das sie gefangen hält und hofft, ihre Liebe zu gewinnen, denn nur die kann ihn erlösen.
Das ist nicht nur spannend erzählt, sondern auch grandios in Szene gesetzt mit wunderbaren Lichteffekten und dichten Kameraeinstellungen von Hermann Dunzendorfer, mit dramatischen Special Effects und emotionalen Momenten der Annäherung, so dass der Zuschauer, selbst wenn er das Ende ahnt oder kennt, bis zum guten Märchenschluss mitgeht. Mit Genuss folgt er den fantasievoll kostümierten und lustvoll agierenden Darstellern durch ihre wechselvollen Abenteuer. Nicht nur die altertümliche Märchensprache wurde modernisiert, sondern auch das ausgeprägte Selbstbewusstsein eines jungen Mädchens akzentuiert.

So hat das erwartbare romantische Ende noch einen emanzipatorischen Gag: „Darf ich um die Hand Eurer Tochter bitten?“, fragt der erlöste Ritter auf Knien den guten Vater. Doch der wendet sich an seine Tochter: „Darf er?“ Eineinhalb Stunden großes Kino, ein Gesamtkunstwerk für Kinder, aber auch für die ganze Familie.